Photometrie


Im September 2002 haben wir damit begonnen, die Vorteile der CCD-Technik für die Photometrie zu nutzen. Auf diesem Gebiet können Amateursternwarten durchaus sinnvolle Beiträge zur Forschung liefern.

Seit langem beobachten und verfolgen engagierte Amateure die Lichtwechsel sogenannter Veränderlicher Sterne. Ein erster Versuch erbrachte bereits an einem einzigen Beobachtungsabend eine vollständige Lichtkurve des Sterns XX Cygni. Schon dieser erste Test zeigt die hohe Genauigkeit der CCD-Lichtmessung, die offenbar fast diejenige von lichtelek­trischen Stern-Photometern erreicht.
Deshalb ist für die Zukunft die Anschaffung von Farbfiltern nach dem international standardisierten Johnson-BVR(I)-Helligkeits-System geplant. Damit wird es möglich sein, den Lichtwechsel Veränderlicher Sterne in den Spektralbändern (Farbbereichen) Blau (B), Gelbgrün (V) und Rot (R), eventuell auch im nahen Infrarot (I), getrennt zu messen. Gerade solche Beobachtungen in unterschiedlichen Farbbereichen sind - geeignete Auswahl der Objekte vorausgesetzt - von hohem Wert für das Verständnis der physikalischen Mechanismen, die dem Lichtwechsel zugrunde liegen und auch für das Verständnis der späteren Sternentwicklung insgesamt. Hier besteht seitens der Astrophysik noch ein enormer Beobachtungsbedarf, der von der Fachastronomie schon allein aus Personal- und Zeitgründen nicht bewältigt werden kann.

Darüberhinaus bietet die Photometrie die Möglichkeit zur Bestimmung der Rotationperiode und räumlichen Orientierung der Rotationsachse der Kleinplaneten, die oft unregelmäßig geformte Körper sind und deshalb einen Lichtwechsel zeigen oder die einen Mond besitzen, der hin und wieder den Kleinplaneten bedeckt und deshalb Helligkeitsschwankungen hervorruft. Neben der Astrometrie der Kleinplaneten ist dieses Gebiet in der Zukunft als weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit geplant.