Beobachten mit dem größten optischen Remote-Teleskop
Das "Faulkes Telescope Project" |
Der auf über 3000m Höhe gelegene Standort des FTN befindet sich auf dem "Haleakala", einem erloschenen Vulkan auf der Hawaii-Insel "Maui", der bereits eine Vielzahl von astronomischen Teleskopen beherbergt. Er ist nach dem Mauna Kea der bedeutendste auf den Hawaii-Inseln. Das Teleskop hat einen Spiegeldurchmesser von 2 Metern, ist insgesamt 8 Meter hoch und wiegt 25 Tonnen. Damit zählt es zusammen mit seinen Zwillingen, dem "Liverpool-Telescope" auf La Palma und dem FTS, zu den größten ferngesteuerten Teleskopen der Erde! Für quasi "Echtzeit- beobachtungen" ist es derzeit mit einer CCD-Kamera bestückt (2048x2048 Pixel, back illuminated), die komplett per Internet gesteuert werden kann. JPG - Bilder erhält man sofort nach der Aufnahme, die FITS - Bilder nach etwa 30 Minuten. Leider ist das Gesichtsfeld, bedingt durch das Öffnungsverhältnis von f/10, mit 4,5 Bogenminuten relativ klein. Für zukünftige Erweiterungen stehen am Teleskop vier weitere Cassegrain-, und 2 Nasmyth - Anschlüsse zur Verfügung. Die vollautomatische Nachführung erreicht eine Genauigkeit von bis zu 0,2"/Minute. |
Im April 2004 war es soweit: erste Testaufnahmen für das
Kleinplanentenprojekt wurden von Dr. Andrew Taylor und seinen Schülern
der Kings School in Canterbury, England durchgeführt. Begleitet wird
das Projekt von Jay Tate (Spaceguard UK). Von der TU - Darmstadt und der
Sternwarte Weinheim kamen ehrenamtlich Lothar Kurtze als erster
"Development Partner" außerhalb Englands, sowie Felix Hormuth und Karin
Sonnenberg unterstützend hinzu. Mit dem Erhalt des Obscodes "F65"
begann am 30.8.2004 die eigentliche Arbeit. Mit seinen 2
Metern
Spiegeldurchmesser zählt das FTN zu den großen Teleskopen, mit denen
Asteroiden regelmäßig beobachtet werden. Somit können auch noch sehr
lichtschwache Objekte weiterverfolgt werden, wobei die einzelnen
Schulen zu entsprechenden Bahnverbesserungen beitragen können. |
Nach der Aufnahme erhält man sofort ein JPG - Bild zur
Kontrolle. Die FITS - Bilder können nach etwa einer halben Stunde
herunter geladen werden. Möchte man nun die Astrometrie der
beobachteten Kleinplaneten an das "Minor
Planet Center" (MPC) einsenden, so gibt es nur noch eine kleine,
projektbedingt aber unvermeidliche Hürde zu überwinden. Im Gegensatz zu
anderen Teleskopen nimmt das MPC für das FTN nur Daten an, die von
einer bereits bekannten und autorisierten Mailadresse kommen. Deshalb
muss man sich vor dem ersten Einsenden von astrometrischen Daten an das
MPC zunächst an einem Portal auf der Website von Faulkes-Telescope
anmelden, über das die Astrometrie versendet werden kann. |
Unterstützung für Beobachter durch die Faulkes Telescope
- Mitarbeiter |
Die Ergebnisse in den ersten Jahren des Projektes |
Ein weiteres Arbeitsgebiet des Teams in Deutschland war die
Vorbereitung eines Photometrie-Projektes. Bei ersten Tests wurde in
Zusammenarbeit mit Raoul Behrend von der Universität Genf unter anderem
der Kleinplanet (4492) Debussy über 6 Stunden beobachtet. Dabei konnte
in einer weiteren Opposition bestätigt werden, dass es sich bei dem
Objekt um ein Binärsystem handelt, bei dem ein Partner durch den
anderen verfinstert wird (s. rechts: Lichtkurve). |
Ausblick |